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Ramona Zahner: «Den Moment geniessen – und am besten mit Humor»

10. Juli 2025
Ramona Zahner ist selbständige Personalfachfrau und regelmässige Coworkerin im Macherzentrum. Fröhlich, unkompliziert und mit viel Herzblut erzählt sie von ihrem Weg zwischen Familie, Beruf und Engagement – und warum das Macherzentrum für sie mehr ist als nur ein Arbeitsplatz.

Ramona stammt aus Wattwil und ist tief im Toggenburg verwurzelt. «Das Heimatgefühl hier ist etwas Besonderes. Die Leute sind bodenständig, fleissig und gleichzeitig innovativ – sie haben diesen typischen Macher*innen-Geist.» Mit 20 Jahren zog Ramona nach Uzwil, wo sie heute mit ihrer Familie lebt. Doch das Toggenburg bleibt für sie ein Ort, wo sie sich wohl fühlt und wo sie sich gerne engagiert. Ihr beruflicher Weg ist geprägt von Neugier und Vielseitigkeit: Nach einer kaufmännischen Lehre im Treuhandwesen wechselte sie in den IT-Support, bevor sie ihre Leidenschaft im HR-Bereich entdeckte. Mit dem eidgenössischen Fachausweis als Personalfachfrau übernahm sie die Leitung der HR-Abteilung der IST AG in Ebnat-Kappel. Besonders stolz ist sie darauf, dort auch über zehn Lernende betreut zu haben. «Mir war immer wichtig, eine Brücke zwischen Schule und Wirtschaft zu schlagen und jungen Menschen etwas mitzugeben», sagt sie. 

Mehr Flexibilität und Vereinbarkeit

Die Entscheidung für die Selbständigkeit traf Ramona teilweise ganz bewusst, teilweise kamen einige Mandate zum Starten schon fast von alleine auf sie zu. Aus dem Wunsch heraus, flexibel zu bleiben und Familie und Beruf gut zu vereinbaren, war sie der Selbständigkeit gegenüber positiv gestimmt. Ramona erklärt: «Als Mami brauchst du Modelle, die nicht 9-to-5 sind. Ich wollte mir selbst die Freiheit schaffen, so zu arbeiten, wie es zu meinem Leben passt.» Heute kombiniert sie ein 60-Prozent-Pensum mit selbständigen Mandaten in Personal- und Baubuchhaltung und unterstützt Unternehmen bei grossen Digitalisierungsprojekten. Besonders spannend findet sie die Schnittstelle zwischen IT und HR. Sie sagt begeistert: «Lohn- und Finanzbuchhaltung sind nicht einfach Zahlen. Dahinter stecken Menschen, Abläufe und Prozesse – das macht es so spannend.»

Ihr Engagement geht aber noch weiter: Als Präsidentin des Vereins Experimentierlabor setzt sie sich dafür ein, Kindern und Jugendlichen Wirtschaft und Wissenschaft praxisnah näherzubringen. Die Idee dazu entwickelte sie 2018 und setzte sie 2021 in die Tat um. «Mit spannenden Experimenten möchte ich Kindern und Jugendlichen die Faszination technischer Berufe näherbringen», erklärt Ramona mit leuchtenden Augen, und weiter: «Es ist wichtig, dass Kinder frühzeitig Zugang zu Naturwissenschaften und Technik erhalten, ihre Neugier ausleben dürfen und dabei Erfolgserlebnisse sowie Freude erfahren – Erlebnisse, die idealerweise ihre spätere Berufswahl positiv beeinflussen.»

Ein Ort voller Ideen

Ins Macherzentrum kam Ramona durch einen glücklichen Zufall – oder vielleicht eher durch eine gute Gelegenheit. Ihr jüngstes Kind besucht die KITA in Lichtensteig mit naturpädagogischem Konzept. «Zwei Tage pro Woche ist mein Sohn in der KITA. Da dachte ich: Wenn ich schon in Lichtensteig bin, kann ich auch gleich hier arbeiten.» Für sie wurde das Macherzentrum schnell mehr als nur ein praktischer Arbeitsplatz. «Es ist ein Innovationsplatz. Man trifft hier Leute aus ganz unterschiedlichen Branchen, kommt ins Gespräch und bekommt neue Perspektiven. Es ist dieser Austausch, der so wertvoll ist.» Sie schwärmt zudem von den hochwertigen Räumen mit Sitzungszimmern und Telefonboxen und von der unkomplizierten Du-Kultur. Für Ramona ist klar: «Hier fühlt man sich sofort wohl. Und es ist nicht einfach ein 0815-Büro, sondern ein Ort voller Ideen.»

Ein Schlüsselmoment war für sie der allererste Macherinnen-Treff mit Christine Bolt. «Da habe ich gemerkt, dass das Macherzentrum nicht nur Raum bietet, sondern auch eine Community ist. Menschen treffen sich hier, inspirieren sich gegenseitig und entwickeln gemeinsam neue Ideen.» Gleichzeitig sieht Ramona auch Potenzial, das noch mehr genutzt werden könnte. Sie wünscht sich beispielsweise mehr Familienfreundlichkeit bei Events, damit auch Eltern unkompliziert teilnehmen können – beispielsweise in Kooperation mit der KITA. Auch die Sichtbarkeit der vielen spannenden Unternehmer*innen und Dienstleister*innen, die hier arbeiten, möchte sie stärken. «Wir haben so viele tolle Leute hier im Macherzentrum. Es wäre schön, wenn wir die Synergien mit der ART oder anderen Netzwerken noch besser nutzen könnten, um das Angebot sichtbarer zu machen.»

Für Ramona ist Lichtensteig dabei ein echtes Vorbild: «Die Stadt hat Mut und setzt auf innovative Ideen. Sie hat kulturell unglaublich viel zu bieten und lebt ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Andere Gemeinden könnten sich da wirklich eine Scheibe abschneiden.» Sie ist überzeugt, dass Orte wie das Macherzentrum wichtig sind, um den Macher*innen-Geist im Toggenburg zu fördern und den Menschen Raum für neue Ideen und Projekte zu geben.

Geniessen – mit einer guten Prise Humor

Privat beschreibt Ramona sich als fröhlich, humorvoll und unkompliziert. Ihr Lebensmotto passt perfekt dazu: «Den Moment geniessen – und am besten mit Humor. Keine Zeit verschwenden mit Projekten oder Menschen, die dir nicht guttun.» Genau das lebt Ramona auch im Macherzentrum: Sie will nicht nur arbeiten, sondern auch etwas aufbauen und mitgestalten – mit einem Lachen im Gesicht und der Überzeugung, dass gute Ideen vor allem dort entstehen, wo Menschen sich begegnen und gemeinsam machen.

Mehr erfahren über Ramona: https://www.zahner-hr.ch

Text und Bild: Nadja Brändle

Ramona Zahner
Ramona Zahner