
MINI.STADT
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Angelina Eckert: Tschüssi Berlin! Hallo Lichtensteig!
Zurück kommen nach Lichtensteig
Uns so kam sie zurück. “Ich habe gemerkt, dass es mir gut tut, an einem Ort zu leben, der nicht so schnelllebig ist wie Berlin." erzählt sie. Trotzdem vermisst sie den Trubel auch manchmal. Besonders wenn sie nachts mit dem ÖV nicht mehr wegkommt, sei es aus Lichtensteig oder aus St. Gallen, dann wird ihr bewusst, dass sie jetzt wirklich auf dem Land wohnt. “Nur ein Zug mehr, so gegen 3 Uhr, den wünsche sicher nicht nur ich mir!”, lächelt sie.
Mittendrin in den vielen Projekten
“Es fiel mir erstaunlich leicht, in Lichtensteig anzukommen”, erzählt Angelina Eckert. Man lernt sich schnell kennen im Städtli und dann ist man schnell mittendrin in den vielen Projekten. Sie hat im letzten Sommer angefangen im Lokal zu arbeiten und freut sich auch jetzt wieder auf die Sommerbar. In der Genossenschaft Freudenau ist sie seit kurzem für das Marketing zuständig. An der Kunsthochschule Weissensee in Berlin studierte sie Grafikdesign und hat dann nach dem Studium einige Jahre in einer Agentur für Gestaltung gearbeitet. Jetzt freut sie sich sehr darüber, auch als Freelancerin tätig zu sein. Für das Projekt “aufgedeckt” hat sie das Erscheinungsbild und die Homepage gestaltet und übernimmt nun auch die Projektdokumentation. Apropos Ernährung, Lina hat Lust ein Pop-up Dinner Format zu machen. Etwas Konkretes ist zwar noch nicht geplant - aber sie ist sich sicher, dass sich die Möglichkeit dazu in Lichtensteig auftun wird.
Das Projekt “aufgedeckt” arbeitet an der Zukunft der Ernährung
“aufgedeckt - Rat für Ernährung” wurde von FiBL, dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau, initiiert und gemeinsam mit dem Kunstkollektiv UVO in Lichtensteig umgesetzt. Zusammen mit engagierten Bürger*innen aus der Region St. Gallen wird im eigens gebauten Salon in der alten Turnhalle gegessen, diskutiert, gespielt und es werden Visionen für die Zukunft der Ernährung entwickelt.
Der Salon wandert von der alten Turnhalle ins Stadtufer
Der Salon ist ein bisschen wie eine Kulisse für eine Gameshow aufgebaut. Der schwarze Teppichboden glitzert, in den zwei abgetrennten Ecken können zwei Gruppen gleichzeitig an ihren Ideen arbeiten. Zur Zeit sind viele bunte Bausteine auf den zwei Tischen angeordnet, an den Wänden hängen viele dicht beschriebene Post-its. Die Teilnehmer*innen waren offenbar fleissig dabei. Angelina erzählt: “Den Teilnehmer*innen von ´aufgedeckt´ wird viel geboten, es gibt Workshops und Gespräche und zuletzt waren alle gemeinsam auf einer Exkursion. Zusätzlich wird die Gruppe jedes Mal mit feinem Essen von Heidi Rey verköstigt.” Zuletzt ging eine Exkursion zum Biohof Bild und zum Tratthof in Wittnau. Die Gruppe setzt sich aus Produzierenden und Konsumierenden zusammen, die sich für das Thema Ernährung interessieren. Die Ergebnisse des künstlerisch-wissenschaftlichen Prozesses werden vom 26. bis 30. Juni im Stadtufer präsentiert und sollen auch an die Politik weitergeleitet werden. Im Stadtufer ist die Öffentlichkeit dann noch einmal eingeladen mitzudiskutieren.
Angelina Eckert ist in Hof in Oberfranken aufgewachsen, lebte 15 Jahre lang in Berlin und nun trifft man sie oft mit ihrem Hund Noli an der Seite in Lichtensteig. Wenn die Zeit es zulässt, arbeitet sie gern mit Keramik und freut sich an der Glaswerkstatt im Stadtufer. Auch in der Spurgruppe, die die Gemeinde Lichtensteig einberufen hat, ist sie aktiv. Lina sucht übrigens eine unregelmässige (Tages-) Betreuung für ihre Noli, die sehr nervös ist. Wichtig ist dabei Erfahrung mit unsicheren Hunden.
www.angelinaeckert.com
Text und Bild: Silke kleine Kalvelage