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Katharina Flammer - Studierende machen Schule in Lichtensteig

8. Februar 2024
Insgesamt zwei Wochen waren zwölf Studierende der PH St. Gallen als Lehrpersonen an der Primarschule in Lichtensteig im Einsatz. Katharina Flammer war eine von ihnen. Sie berichtet von einer intensiven und sehr lehrreichen Zeit.

Volle Verantwortung für die Primarschüler*innen
Sie ist froh um dieses Projekt, denn ganz im Gegensatz zu einem Praktikum durfte sie zusammen mit einer anderen Studierenden für eine Woche den Unterricht einer Klasse und das Ganze rundherum selbstverantwortlich in die Hand nehmen. Die Klassenlehrpersonen der Schule nutzten diese Zeit für eine Weiterbildung.

Dozierende in Hintergrund
Die schulleiterische Position übernahmen zwischenzeitlich die zwei Dozenten der Studierenden, Andreas Angehrn und Paul Quan. “Die Beiden waren unser Sicherheits-Backup. Wenn etwas Schwerwiegendes vorgefallen wäre, oder wir mit irgendeiner Situation nicht selbst fertig geworden sind, konnten wir uns bei ihnen Hilfe holen.” Insgesamt sei aber alles sehr gut gelaufen. “Es war eine schöne Zeit, wir hatten es lustig mit den Kindern.” Natürlich wurden auch hier und dort mal die Grenzen ausgetestet und die Studierenden mussten lernen sich durchzusetzen. “Die grösste Herausforderung war für mich, den Überblick zu behalten”, erzählt Katharina Flammer.

Gegenseitige Unterstützung unter den Studierenden
Die Klasse, die Katharina Flammer mit ihrer Mitstudierenden betreute, bestand aus 17 Schüler*innen mit drei unterschiedlichen Lernniveaus. Altersdurchmischtes Lernen bedeutet für die Lehrpersonen, dass sie Inputs für drei Lernniveaus vorbereiten müssen und das in allen Fächern. “Um es uns etwas leichter zu machen, hat jede Person ein Fach vorbereitet und dann das Unterrichtsmaterial den anderen zur Verfügung gestellt. Das war sehr hilfreich und man konnte sehen, wie die anderen Studierenden die Stunden vorbereiten. Wir waren eine tolle Gruppe und haben uns gegenseitig unterstützt!”, erinnert sich Katharina.

Handlungsorientierter Unterricht
Den Kindern hat es ebenfalls gut gefallen. Der handlungsorientierte Unterricht der Studierenden kam gut an. Lichtexperimente mit Taschenlampen und verschiedenen Materialien führten zu ganz unterschiedlichen Beobachtungen. “Wir haben gesehen, wie unterschiedliche Oberflächen das Licht brechen.” In Deutsch wurde das Thema Post behandelt. Und so haben die Kinder zum Abschied Briefe an die Studierenden verfasst, die für sich sprechen.

Bericht von den Schüler*innen
Loris, Lennard und Ladina schreiben: ”Es ist schade wen Raphael nicht mehr da ist. Aber auch cool, weil dann neue Student: innen kommen und uns unterrichten. Und wir spielen tolle spiele mit ihnen das macht riesen Spaß. Sie Lesen uns eine schöne Geschichte vor. Von Konstantin die Post Schildkröte, weil wir im deutsch Thema die Schweizerische Post haben. Wir haben 12 Student: innen. Es ist anders wen Student: innen in der schule unterrichten. Beim SMS gehen die Lehrer in einen Wald hüte und planen für das Jahr, und dann kommen Student: innen zu uns und unterrichten uns. SMS bedeutet Studierende machen Schule. Die Student: innen geben uns das wissen weiter. Wir lernen Spielerisch in allen Fächern das ist toll. Sie machen mit uns coole Fasnachtsdeko und noch viele andere tolle Sachen.”

Dank an die Eltern
Auch die Zusammenarbeit mit der Schule in Lichtensteig hat gut funktioniert. Den Studierenden wurden viele Freiheiten gelassen, sie durften sich ausprobieren. Katharina Flammer möchte sich in diesem Zuge auch bei den Eltern für ihre Offenheit bedanken: “Es ist nicht selbstverständlich, dass die Eltern uns, die wir noch nicht ganz fertig ausgebildet sind, ihre Kinder anvertraut haben.“

Katharina Flammer ist 22 Jahre alt. Sie ist in Mörschwil aufgewachsen und lebt in Bronschhofen. Sie studiert im vierten Semester in Rorschach an der PH St. Gallen. Zuvor hat sie eine Ausbildung zur Kinderbetreuerin an einer Kindertagesstätte gemacht und arbeitet neben dem Studium in einem Heim für Menschen mit Behinderungen. Sie wird ihr Studium als berufsintegriertes Studium fortsetzen, um bereits während der Ausbildung an einer Schule arbeiten zu können.

Fotografie: Silke kleine Kalvelage

Katharina Flammer
Katharina Flammer