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Bernhard Braunecker: Jost Bürgi, das Genie Lichtensteigs
Wie wirken Jost Bürgis Errungenschaften bis in die heutige Zeit?
Am 2. März 2024 ab 14 Uhr findet das siebte internationale Jost-Bürgi-Zukunftsforum im Kronensaal in Lichtensteig statt, welches gleichsam als Finissage der Ausstellung über Jost Bürgi im Kulturmuseum St. Gallen fungiert. Das Programm unterteilt sich in einen wissenschaftlichen und einen kulturellen Part. In den Vorträgen wird das Fortwirken von Jost Bürgis Arbeit bis in die heutige Zeit behandelt. Nach dem wissenschaftlichen Programm kann man sich optional für das kulturelle Rahmenprogramm anmelden. Es werden eine Stadtführung, eine Käseverkostung der ChääsWelt und ein Konzert der Jungen Bühne Toggenburg angeboten.
Spannendes Programm im Zeichen von “Big Data”, nicht nur für Fachleute
Kepler und Bürgi hatten nur 12 astronomische Beobachtungsdaten von der Bahn des Planeten Mars, aus denen Kepler die mit seinem Namen verbundenen Gesetze ableitete. Dr. Robin Phillips von der Firma maxon international ag wird sich ebenfalls mit dem Mars beschäftigen, wo von maxon mit gebaute Roboter riesige Datenmengen sammeln und an die Erde schicken werden. Dr. Dirk Froebrich von der University of Kent (UK) bleibt ebenfalls mit seinem Referat im Weltraum, und er wird das HOYS Projekt vorstellen. Es ist ein Projekt, bei dem Amateurastronomen, aber auch Schulklassen aus aller Welt sich an einer gemeinsamen Astronomieaufgabe zur Sternen- und Planetenentstehung beteiligen können. Prof. Gerd Folkers hingegen wird über das Problem der Vertrauenswürdigkeit von Analysen, die auf riesigen, kaum nachzuprüfenden Datenmengen beruhen, referieren. Und Dr. Peter Fux wird abschliessend noch einige Worte zur Sonderausstellung “Jost Bürgi (1552–1632) – Schlüssel zum Kosmos” im Kulturmuseum St. Gallen sagen. Die Teilnahme an den Vorträgen ist kostenlos und es ist keine Anmeldung erforderlich.
Sonderheft zur Ausstellung liegt bei der Gemeinde aus
Wer mehr über Jost Bürgi, den Kosmos und moderne Messmethoden erfahren möchte, hat also zur Zeit viele tolle Möglichkeiten sich zu informieren. Begleitend zur Ausstellung im Kulturmuseum ist das Sonderheft 'Das wissenschaftliche Erbe Keplers und Bürgis' erschienen, das bei der Gemeinde Lichtensteig zu bekommen ist. Einer der Beiträge über die `Triangulation von Bürgi bis Leica` stammt von Bernhard Braunecker und zeigt, dass wir die Grundkonzepte unserer heutigen Vermessungs- und der Navigationstechnik schon bei dem nur eine Autostunde entfernt geborenen Lichtensteiger Bürgi hätten abholen können, und das schon vor fast 400 Jahren.
Bernhard Braunecker ist Physiker und Spezialist auf dem Gebiet der angewandten Optik. Er studierte Kernphysik in Erlangen/Nürnberg, arbeitete an Universitäten in Essen und Erlangen sowie am IBM Research Laboratory in San José/USA und bei Leica Geosystems. Später gründete er seine eigene Firma für Weltraumoptik und Hochgeschwindigkeitssysteme für Laseranwendungen. Er lebt und arbeitet in Rebstein.
Anmeldung Jost-Bürgi-Symposium: https://www.jostbuergi.com/symposium/
Foto: Bernhard Braunecker