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Simon May: “Wir sind oft Arzt der Gründer*innen”

5. Oktober 2023
Simon May ist Co-Geschäftsleiter des renommierten Instituts für Jungunternehmen (IFJ). Mit seiner langjährigen Erfahrung und seinem umfangreichen Wissen hat das IFJ bereits über 200’000 Unternehmer*innen auf ihrem Weg zum Erfolg begleitet. Zuletzt gab Simon May einen Kurs für Gründer*innen zum ersten regionalen Gründertag im Macherzentrum.

“Ich wurde von der Stadt Lichtensteig und dem Macherzentrum Toggenburg engagiert, die Macher*innen auf ihrem Weg zur eigenen Firma zu schulen und zu unterstützen”, erklärt Simon May. Von Lichtensteig als innovativer Gemeinde hörte Simon May das erste Mal in einem Fernsehbericht über den Wakkerpreis. Damals horchte er auf: “Das ist ja nicht weit von St. Gallen!” Und kurz darauf wurde er nach Lichtensteig ins Macherzentrum eingeladen. Das Macherzentrum und das Städtli waren ihm sofort sympathisch. “Ich gratuliere Lichtensteig zum Macherzentrum! Man merkt, in Lichtensteig bewegt sich etwas - das, was ihr hier schafft, ist bemerkenswert”, lobt Simon May die Initiative.

Wer ein Unternehmen gründen möchte, hat oft viele Ideen und brennende Fragen, aber oft nicht die nötigen Mittel, um sich Beratung einzukaufen. Das IFJ hat Tools entwickelt, um Menschen in der Fimengründungsphase kostenlos und unabhängig zu unterstützen. Das Institut bietet eine Vielzahl von Programmen und Schulungen an, die darauf abzielen, angehende Unternehmer*innen in allen Aspekten des Geschäftslebens zu unterstützen. Von der Entwicklung einer Geschäftsidee über die Erstellung eines Businessplans bis hin zur Finanzierung und Vermarktung - das IFJ steht den Teilnehmenden mit Rat und Tat zur Seite.

Simon May kam bereits 2001 als studentischer Mitarbeiter zum IFJ und half bei der Entwicklung zahlreicher nationaler Förderprogramme und Dienstleistungen für Gründer*innen. Nach dem Studium durfte er im Herbst 2023 direkt in den Betrieb einsteigen. Mittlerweile ist er gemeinsam mit André Brühlmann Geschäftsleiter des Instituts, das 30 Mitarbeiter*innen beschäftigt und Geschäftsstellen in St. Gallen, Zürich, Lausanne und Lugano betreibt. Das Institut agiert in vier Sprachen. Gemeinsam begleiten sie jährlich rund 20’000 Menschen auf dem Weg zur Neugründung und in allen Phasen des Unternehmensaufbaus. 

Das IFJ bietet viele Online-Services an. “Ergänzend führen wir regelmässig Workshops vor Ort durch. Bei einer Firmengründung geht es um sehr persönliche Detailfragen, die online nur schwer zu beantworten sind”, berichtet Simon May von seinen Erfahrungen. “Ich habe grossen Respekt vor jeder Person, die sich entschliesst eine Firma zu gründen. Dazu gehört viel Mut”, findet Simon May. In einer Beratung geht es dementsprechend auch darum, tiefe Fragen zu stellen. Es geht dann neben der Prüfung der Firmenidee auch um sensible Themen, wie die soziale, familiäre und finanzielle Situation der Macher*innen. Es gibt viele Variablen, die beachtet werden sollten und die zu Erfolg oder Misserfolg beitragen können. Manchmal muss Simon May den Macher*innen auch von der Verfolgung ihrer Ideen abraten, wenn das Geschäftsmodell nicht tragfähig ist. “Manchmal fühlen wir uns wie der Arzt der Gründer*innen”, erzählt Simon May. 

Simon May empfindet das Engagement des IFJ als nachhaltig sozial sinnhaft, an der Schnittstelle von Gründer*innen, öffentlicher Hand, grossen Verbänden und Organisationen zu arbeiten. Die vielen positiven Rückmeldungen motivieren Simon May, sich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen und sich mit grossem Engagement einzusetzen. Als zweifacher Familienvater, Ehemann, Hundebesitzer und Sportler ist es ihm sehr wichtig, genügend Zeit neben der Arbeit zu haben. Der 46-jährige Betriebsökonom lebt mit seiner Familie in St. Gallen. 

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Simon May (Fotografie: Leo Bösinger)
Simon May (Fotografie: Mirjam Seitz)