
MINI.STADT
Inhalt
Hendrik Buhrs - Geschichten aus Lichtensteig
Die Voraussetzung, an einem Projekt wie dem Summer of Pioneers teilzunehmen, ist es, remote arbeiten zu können, also per Laptop und Internet. So wie viele der Pioneers ist er häufig im Macherzentrum anzutreffen. Von diesem Gemeinschaftsbüro in der ehemaligen Lichtensteiger Post aus arbeitet er als Wirtschaftsjournalist für den deutschen Geldratgeber Finanztip oder engagiert sich für Projekte in Lichtensteig. Zur Zeit ist er gemeinsam mit anderen Pioneers im Presseteam und betreut ausserdem den Instagram-Kanal lichtensteig_pioneers.ch.
Mittlerweile gibt es dort viele kleine Portraits von den Pioneers, wer sie sind, was sie tun und was sie antreibt.
Mit dem Fuss im Schnee ging es im Januar los. Damals trafen sich einige Interessent*innen das erste Mal zum Kennenlernen im Chössi-Theater in Lichtensteig. Alle hatten sich mit einer Ideenskizze beworben, was sie mit ihrer Zeit hier anstellen wollten. Im Mai ging es dann richtig los. Man stellte sich gegenseitig Ideen vor, dann fanden sich schnell zu bestimmten Themen Grüppchen zusammen, die an Ähnliches gedacht hatten, und so entwickelten sich die Projekte Stück für Stück weiter.
Als Journalist interessieren Hendrik die Geschichten, die man sich erzählt im Städtli. So hatte er die Idee etwas zum Hören zu produzieren - einen Podcast in dem Lichtensteiger*innen gemeinsam mit Zugezogenen zu Wort kommen sollen. Es könnte ein Audiowalk werden, der einen Bezug zum Ort hat. “Oder wir richten ein Erzählcafé ein. Es soll ein Ort werden, an dem Geschichten geteilt werden können…”, Hendrik Buhrs sprudelt nur so vor Ideen. Aber er setzt sich auch für ganz konkrete Dinge ein, wie eine Überarbeitung der Homepage des Macherzentrums. Es gibt immer wieder Freiwilligendienste, die die Pioneers übernehmen.
Die Teilnehmer*innen des SOP beschreibt Hendrik Buhrs als interdisziplinäre und sehr diverse Wundertüte. Mit dabei sind Informatiker*innen, Grafiker*innen, Menschen die sich für die Arbeit mit Texten begeistern, Kommunikator*innen, Naturwissenschaftler*innen und eine Robotik-Fachperson. Viele befinden sich gerade in einer Phase der beruflichen Neuorientierung und möchten sich Neuem aussetzen und sich neue Einblicke verschaffen.
Gemeinsam ist allen, dass sie neue Formen im Zusammenleben und Arbeiten denken und probieren wollen und dafür auch bereit sind anzupacken und Dinge in Bewegung zu bringen.
Und wo könnte das besser funktionieren, als in der “ländlichen Utopie” Lichtensteigs. Die Pioneers wollen die Impulse, die es im Städtli bereits gibt, aufnehmen und weitertreiben. Die Mini.Stadt hat etwas Besonderes: “Die Willkommenskultur im Städtli ist phänomenal!“, beschreibt Hendrik Buhrs seinen Eindruck von Lichtensteig. „Ich empfinde die Stimmung als traditionsbewusst und zugleich weltoffen.“
Er freut sich auf viele spannende Begegnungen, auf ein Geben und Nehmen und das Weitertreiben seiner Projektideen - und natürlich auch auf die Badi, manche Bahnreisen in Nachbarkantone sowie Wanderungen entlang der Thur und auf die Berge.
Hendrik Buhrs hat Volkswirtschaftslehre in Münster (DE) und Exeter (GB) studiert und dann seine journalistische Ausbildung am Hessischen Rundfunk in Frankfurt gemacht. Er arbeitete für verschiedene Radios und Zeitungen in der Wirtschaftsredaktion und versucht, Menschen komplizierte Sachverhalte im Finanzwesen verständlich zu machen. Er ist in Deutschland in Hagen aufgewachsen, am Rande von Ruhrgebiet und Sauerland. Sein Weg führte ihn über Münster, Köln, Frankfurt und Berlin nach Lichtensteig. Und wer weiss, vielleicht schlägt er ja hier Wurzeln.