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Städtli Aussensicht: Klara Kläusler

9. September 2022
Grundstücke sozialverträglich nutzen
Die Stiftung Edith Maryon will Grundstücke der Spekulation entziehen, damit die unterschiedlichsten Menschen diese dauerhaft sozialverträglich nutzen können. So werden durch die Stiftung Hausgemeinschaften Handlungsspielraum im Zusammenwohnen ermöglicht und Mitsprache in der Organisation der Gemeinschaftsräume, Pflege der Umgebung und beim baulichen Unterhalt ermöglicht. Die Stiftung Edith Maryon vermietet, verpachtet oder gibt die Liegenschaften im Baurecht ab. Wie auch in Lichtensteig, wo die Abgabe der Textilfabrik im Baurecht an die Genossenschaft Stadtufer erfolgte. So unterstützt die Stiftung Projekte für Wohnraum, Gewerbe sowie landwirtschaftliche Nutzungen, und zudem auch soziale oder kulturelle Vorhaben. Besonders wichtig ist der Stiftung Edith Maryon ausserdem der sparsame Umgang mit Grund und Boden.

Klara Kläusler hat vor vier Jahren eine neue Herausforderung gesucht und ist mittlerweile seit 2018 Geschäftsführerin der Edith Maryon AG und der equimo AG. Beides sind 100% Tochterunternehmungen der Stiftung Edith Maryon. Zuvor hat sie sich 14 Jahre mit dem Aufbau der Immobilienanlagen bei der Pensionskasse Stiftung Abendrot in Basel beschäftigt und durfte unter anderem zehn Jahre die Umnutzung vom Lagerplatz auf dem ehemaligen Sulzer Areal in Winterthur seitens der Pensionskasse leiten.

Erfolgreiche Unterstützung der Genossenschaft Stadtufer

Im Juli 2019 hatte Klara Kläusler die Anfrage von Mathias Müller bezüglich einer Besichtigung der Fein-Elast Liegenschaft und der Gemeinde Lichtensteig auf dem Schreibtisch liegen. Vieles ist aus der erfolgreichen Zusammenarbeit bereits entstanden. Bezüglich dem ehemaligen Fein-Elast Fabrikgebäude ist das erste grosse Ziel erreicht. Die Immobilie konnte Anfang 2022 gesichert und im Baurecht an die Genossenschaft Stadtufer übergeben werden. Damit dies gelingen konnte, haben die Gemeinde und die Genossenschaft enorm viel geleistet. Unter anderem wurde eine Kerngruppe gebildet, Strukturen und eine Organisation erarbeitet, ein Nutzungskonzept erstellt, die Zwischenvermietung organisiert, Finanzierungsfragen geklärt und vieles mehr. Die weitere Umsetzungsphase liegt nun bei der Genossenschaft Stadtufer selbst. Aktuell geht es um die Erfüllung der Brandschutzauflagen, damit die Zwischennutzung weitergeführt werden kann.

Das Stadtufer steht weiterhin im Austausch mit der Stiftung. Klara Kläusler hilft den verschiedenen Projekten der Stiftung Edith Maryon unter anderem bei der Vernetzung. Wissenstransfer untereinander ist ein wichtiger Punkt, der nicht zu unterschätzen ist. Die Stiftung unterstützt die Genossenschaft Stadtufer mit ihrer breiten Erfahrung und hat im Frühling 2022 einen Workshop mit zwei weiteren Projekten der Stiftungsfamilie, namentlich der Genossenschaft Feuerwehr Viktoria in Bern und den Hammerwerken im Worblaufen organisiert. Gemeinsam wurden diese spannenden Orte besucht, viele Unterschiedlichkeiten und Gemeinsamkeiten untersucht, Detailfragen gestellt und natürlich gemeinsam gelacht, gegessen und getrunken. Das war ein wunderbarer Anlass.

Menschen, Orte und Inhalte zusammenführen

Klara Kläusler macht es glücklich, wenn es, wie hier in Lichtensteig, gelingt, Menschen, Orte und Inhalte zu einem Ganzen zusammenzuführen.

Oft gibt es viele Hürden zu überwinden, wenn eine Liegenschaft zum Kauf steht. Manchmal muss der Projektinhalt definiert werden oder die richtigen Leute zur Umsetzung einer speziellen Idee noch gefunden werden. Spannend finde ich auch immer wieder die Frage, wie es gelingen kann, ein Projekt finanziell zu sichern. Viele Puzzleteile führen zu einem grossen Ganzen. Und wenn es gelingt, die Teile zu finden und richtig zusammenzufügen und ich etwas dazu beigetragen habe, erfüllt mich dies mit viel Freude.“

Klara Kläuslers Antrieb ist es, für die verschiedenen Projekte nicht die perfekte, sondern die ideale Lösung für die aktuelle Situation zu finden.

Ich war sehr beeindruckt ob der Umtriebigkeit dieser Gemeinde mir war sturm ob all der Ideen und Projekten... Ich schätze die anpackende und unterstützende Art von Mathias Müller sehr. Das Möglichmachen, das Einbinden von unterschiedlichsten Personen, das Unkonventionelle zu denken, dieses nach vorne schauen.“ würdigt Klara Kläusler das Engagement der Gemeinde Lichtensteig. Sie findet es bewundernswert wie man hier im Städtli aufeinander zugeht.

Klara Kläusler selbst ist in einer Grossfamilie im Fricktal aufgewachsen und nach der Ausbildung zur Innenarchitektin und Produktdesignerin in Basel geblieben. Sie hat ein eigenes Architekturbüro geführt und später eine Weiterbildung in der Begleitung von Bauprojekten und Bauherrenberatung an der ZHAW Winterthur absolviert. Mit ihrem Partner lebt die 57-jährige in der Nähe vom Rhein, ihre zwei Kinder sind mittlerweile erwachsen. In ihrer Freizeit ist sie gerne mit dem Ruderboot auf dem Wasser und geniesst die Bewegung und die Natur.

 

Klara Kläusler
Klara Kläusler