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Fabienna Wobmann: Blühende Unikate und soziales Miteinander

12. Mai 2022
Seit 2018 führt Fabienna Wobmann die «Floristik Laube» an der Hauptgasse als Inhaberin. Die gelernte Floristin erfüllt sich damit nicht bloss den Wunsch nach Selbständigkeit, sondern bringt sich selbst aktiv im Städtli ein.

Ende April, Fabienna Wobmann werkelt in ihrem Blumenladen. Die Deko für das Jost-Bürgi-Symposium steht auf dem Programm; sie denkt nach, experimentiert mit verschiedenen Kombinationen und nickt dann zufrieden. Eine Kundin streift durch die Ausstellung der «Floristik Laube», ein Mann beäugt die Objekte, die wie in einem Garten arrangiert vor dem Laden aufgestellt sind. Daneben steht eine Kasse mit Schlitzeinwurf. «Wenn ich nicht da bin, können die Leute auch so bezahlen», erklärt die Floristin. «Die Menschen hier in Lichtensteig sind freundlich.»

Per Zufall zum Ladengeschäft
Fabienna Wobmann ist in Zuzwil aufgewachsen und lebt seit 2017 mit ihren zwei Töchtern in Lichtensteig. Blumen hätten sie schon immer fasziniert, erzählt die 39-Jährige. «Ich schnupperte dann in Zuzwil in den Beruf und sagte mir: Das ist es!» Schnell fand sie eine Lehrstelle als Floristin. Aber schon immer war es ihr Wunsch, selbständig zu sein. Im Herbst 2017 erfuhr sie, dass das Ladengeschäft an der Hauptgasse 14 frei würde. «Es war schon viele Jahre lang zuvor ein Blumenladen, also ideal, die ganze Infrastruktur ist vorhanden.» Sie tat sich mit ihrer ehemaligen Oberstiftin zusammen und eröffnete im Februar 2018 «Floristik Laube». Seit November 2018 führt sie das Geschäft als Inhaberin alleine. «Erfolgreich und mit Leidenschaft», wie sie ergänzt. Denn sie liebe nicht nur den Beruf, sondern auch zufriedene, glückliche Kunden.

«Die dargebotene Blume»
Sie schätze den Kontakt zu Menschen, auch einmal nur zuzuhören oder im positiven Sinne als soziale Anlaufstelle zu dienen. «Die dargebotene Blume», sagt Fabienna Wobmann schmunzelnd. Dass sie ihre Kreativität im Beruf ausleben und als Selbständige Privates mit Beruflichem optimal verbinden kann, seien weitere Pluspunkte. «Und Lichtensteig ist ein wunderschönes Städtli.» Sie fühle sich, seit sie hierher gezogen ist, sehr wohl. Es sei immer etwas los, das Städtchen sehr aktiv. Obwohl zugezogen und nicht hier aufgewachsen, sagt sie: «Lichtensteig ist zu unserem Zuhause geworden.»

Qualität statt Massenware
Wie viele Fachhändlerinnen und Fachhändler spürt Fabienna Wobmann die Konkurrenz durch Grossbetriebe. Das schlägt sich besonders in den Preisen nieder, als kleines Blumengeschäft könne sie nicht Massenware für wenig Geld in grossen Mengen vertreiben. Wobei der Massenverkauf auch nicht in ihrem Sinne wäre. «Ich habe lieber drei schöne Pflanzen, gross und stark im Wuchs, als drei kleine, günstige Pflanzen, die der Kunde dann aufpeppeln muss.»

Ein weiterer Vorteil gegenüber grossen Blumenketten sieht Fabienna Wobmann beim veränderten Konsumverhalten der Menschen. Nachhaltigkeit und regionale Nähe werden grösser geschrieben als noch vor zehn Jahren, und die Kundschaft verlange zunehmend nach Dingen wie Wanddekorationen, die länger halten. Ob Deko oder Strauss, sie stellt alles selbst zusammen – und kann viel besser auf Kundenwünsche eingehen, als es die Grossverteiler können. «Es sind eigentlich alles Einzelstücke. Bei mir erhalten Kunden Unikate, keine Massenprodukte.»

Link: www.floristik-laube.ch

Fabienna Wobmann
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