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Peter Muth – sauberes Wasser für kommende Generationen
Industrieabwässer haben es im wahrsten Sinne des Wortes in sich. Neben Inhaltsstoffen, die in einer biologischen Kläranlage abgebaut werden können, finden sich auch zunehmend toxische und biologisch nicht abbaubare Bestandteile, die diese Anlagen vor unlösbare Probleme stellen. Eine Herausforderung für die gesamte Menschheit, wie Peter Muth, Gründer des Technologie-Unternehmens «Green Ocean», sagt. «Wasserknappheit ist eines der drängendsten Probleme für unsere kommenden Generationen.» Die Methoden von Green Ocean können diese schwer abbaubaren chemischen Verbindungen zu 90% in Wasser und Kohlendioxid umsetzen – und den Rest können biologische Kläranlagen problemlos reinigen. «Unsere Innovationen aus dem Toggenburg sind weltweit bahnbrechend in Bezug auf Nachhaltigkeit und Effizienz», freut sich Peter Muth.
Vom Betriebswirt zum Umweltunternehmer
Auf den ersten Blick hat Peter Muth einen für diese Branche überraschenden beruflichen Hintergrund. «Ja, mit 19 Jahren habe ich mir das Unternehmervirus eingefangen», sagt er schmunzelnd. Er studierte an der Universität Bayreuth entsprechend nicht etwa Umwelttechnik, sondern Betriebswirtschaft. Dann arbeitete er als Manager in verschiedenen KMU und Grossunternehmen. Ihn habe es aber immer zu denken gegeben, wie wir mit unserem Planeten umgehen, erinnert sich der zweifache Vater. «Die Zukunft unserer Kinder ist es, was mich motiviert, und wie ich einen positiven Beitrag dazu leisten kann.» Also machte er Nägel mit Köpfen und gründete die Green Ocean GmbH, mit klarem Ziel: Einen wichtigen Beitrag zum dringend notwendigen Gewässerschutz zu leisten, und die Lücke zur Wasserkreislaufwirtschaft zu schliessen.
Durch Zufall zum Technologiestandort
Aber dass es dann tatsächlich dazu kam, ist gleich zwei Zufällen geschuldet. 2018 traf Peter Muth einen Entwickler innovativer chemischer Verfahren mit einer Passion für Wasser. «Diese Begegnung konnte ich nicht mehr aus dem Kopf bekommen.» Und später traf er, wiederum zufällig, Stadtpräsident Mathias Müller. Am Morgen darauf folgte der Entscheid – Muth würde die Green Ocean GmbH nicht im Ruhrpott, sondern in Lichtensteig ansiedeln. Selbst lebt der 52-Jährige mit seiner Familie wechselweise in Mülheim / Ruhr und Lichtensteig. Das Städtli habe eine unglaublich positive Energie, wie Muth sagt. «Lichtensteig lässt mich nicht mehr los und inspiriert mich, etwas anzupacken.» Die Schweizer Niederlassung hat Sinn – als Wasserschloss Europas besteht hier ein besonders grosses Interesse, das Wasser auch wirklich sauber zu halten.
Technologien im Wachstumssektor
Da Peter Muths Firma nicht einfach nur die Technologie weiterentwickelt, sondern auch Anlagen bauen und betreiben will, ist Verstärkung gefragt. «Für Lichtensteig suchen wir konkret Chemie-Ingenieur*innen und -Technolog*innen sowie Laborassistent*innen.» Zurzeit baut Green Ocean einen Demonstrationsreaktor. «Und Kooperationspartner für Leuchtturmprojekte rund um Industrieabwässer sind natürlich auch sehr willkommen», sagt Muth und lacht.
Link: https://www.greenocean.tech