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Nachhaltige Wärmeversorgung in der Altstadt Lichtensteig rückt näher - Wärmelieferant gefunden

16. Juli 2025
Die nachhaltige Wärmeversorgung der Altstadt von Lichtensteig ist aufgrund der engen Platzverhältnisse eine Herausforderung. Schon seit längerem wird nach einer Lösung gesucht. Nun kommt das «Städtli» einem Holzwärmeverbund einen entscheidenden Schritt näher. Nach einem Ausschreibungsprozess konnte ein erfahrener Partner als Wärmelieferanten für Planung, Bau und Betrieb gefunden werden. Interessierte werden am 26. August 2025, 19 Uhr, an einem öffentlichen Informationsanlass im Kronensaal informiert.

Die Energiekrise hat deutlich vor Augen geführt, wie abhängig und verletzlich unsere heutige Wärmeversorgung mit fossilen Energieträgern ist. Gas- und Ölpreise sind volatil, die Versorgung unsicher – besonders für Eigentümerinnen und Eigentümer stellt das ein zunehmendes Risiko dar. Zudem ist es ökologisch nicht sinnvoll die Liegenschaften so zu heizen und mittelfristig ist ein Umstieg ohnehin notwendig. Gleichzeitig zeigt sich, dass Alternativen wie Erdsonden oder Luft-Wärmepumpen in der dichtbebauten Altstadt von Lichtensteig schwierig umsetzbar sind. Der Gemeinderat hat sich deshalb entschieden, den Wärmeverbund nochmals vertieft aufzugreifen – mit Erfolg: Das Projekt ist heute so konkret wie nie zuvor.

Erfahrenes Umsetzungsteam – Wärmelieferant betreibt bereits elf weitere Wärmeverbünde

Den Zuschlag für die Umsetzung erhielt das E+H Ingenieurbüro für Energie + Haustechnik AG aus Schaffhausen in Zusammenarbeit mit der besa strassenunterhalt AG aus Balterswil und der Stutz AG Baggerunternehmung aus Trüllikon. Das E+H Ingenieurbüro hat über 40 Jahre Erfahrung in der Planung, Bau und Betrieb von Wärmeverbünden. Dutzende Projekte in den Regionen Schaffhausen, Thurgau und Zürich konnten bereits realisiert werden. Gemeinsam mit Partnern – unter anderem der Stutz AG - betreiben sie bereits mehrere eigene Verbünde – mehrheitlich mit Energieholz. Besonders überzeugt haben das klare technische Konzept, das auf die Spitzenabdeckung mit fossilen Energieträgern ganz verzichtet, sowie das Bekenntnis zur Nachhaltigkeit und regionalen Wertschöpfung.

Der Wärmeverbund basiert auf einem Contracting-Modell: Planung, Bau, Finanzierung und Betrieb werden vollständig durch den Wärmelieferanten übernommen – die Gemeinde trägt kein finanzielles Risiko. Dies umfasst die Energiezentrale, das Leitungsnetz bis und mit den Hausanschlüssen. Für die Eigentümerinnen und Eigentümer ist dies ein echter Mehrwert.

Aus der Region – mit der Region: Holz aus lokalen Wäldern

Die Wärme soll künftig vollständig mit regionalem Holz erzeugt werden. Damit entsteht eine unabhängige, bezahlbare und langfristig stabile Wärmeversorgung – gleichzeitig wird die lokale Waldwirtschaft gestärkt. Geplant ist die Zusammenarbeit mit der Ortsgemeinde Lichtensteig, die in diesem Projekt auch eine treibende Rolle einnimmt. Die enge Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort ist zentraler Bestandteil des Konzepts: Vorgesehen ist die Gründung einer Betriebs-AG, die auch lokale Akteure einbeziehen soll. Die Planungs- und Bauarbeiten sollen weitestgehend mit lokalen Unternehmen ausgeführt werden.

Technisch ist das Projekt auf dem neuesten Stand: Eine saubere Holzverbrennung, ein grosser Wärmespeicher, die Prüfung der Integration bestehender Heizsysteme wie der Schnitzelheizung beim Oberstufenschulhaus sowie optional eine Wärmepumpe zur Effizienzsteigerung bilden das Rückgrat des neuen Systems. «Wir freuen uns, mit dem E+H Ingenieurbüro einen Partner gefunden zu haben, der sowohl technisch überzeugt als auch grossen Wert auf lokale Zusammenarbeit legt», so Stadtpräsident Müller.

Informationsveranstaltung nach den Sommerferien

Mit dem Zuschlag startet nun die Phase der vertieften Planung. In diesem Rahmen wird auch der direkte Dialog mit interessierten Eigentümerinnen und Eigentümern, Fachleuten und der Bevölkerung gesucht. In den kommenden Monaten stehen die vertiefte Planung, persönliche Gespräche, themenspezifische Treffen sowie ein offener Austausch im Vordergrund – insbesondere zu den Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung des Wärmeverbunds.

Die Stadt lädt dazu ein, aktiv mitzudenken, Fragen zu stellen und gemeinsam die Erfolgsfaktoren für ein zukunftsfähiges und tragfähiges Modell zu diskutieren. Ziel ist es, gemeinsam mit der Bevölkerung und den betroffenen Akteuren ein Projekt zu realisieren, das ökologisch, technisch und wirtschaftlich überzeugt – und einen Beitrag zur langfristigen Versorgungssicherheit in Lichtensteig leistet.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich an der öffentlichen Informationsveranstaltung aus erster Hand zu informieren:

Dienstag, 26. August 2025, 19.00 Uhr im Kronensaal Lichtensteig

Eine Anmeldung via Ratskanzlei (nadja.braendle@lichtensteig.sg.ch / 058 228 23 85) oder über https://forms.gle/2FubWmPJuH7Ui57f9 ist erwünscht. Für Medienvertretenden reservieren wir auf Anfrage gerne Plätze.

Weitere Auskünfte

Stadtpräsident Lichtensteig
Mathias Müller
mathias.mueller@lichtensteig.sg.ch / 058 228 23 98

Mehr Information zum Wärmeverbund finden Sie hier

Gemeinsam in eine erneuerbare Zukunft: Samuel Gründler (E+H Ingenieurbüro für Energie + Haustechnik AG), Regula Kündig (Präsidentin Ortsgemeinde Lichtensteig), Mathias Müller (Stadtpräsident Lichtensteig), Matthias Stutz (Stutz AG Baggerunternehmung) (v.l.n.r.)