Inhalt

Martin Hohn, Dimi Stockhammer & Raffael Steiner - Machertage in der Mache

8. Mai 2025
Die Initianten der Machertage, Martin Hohn, Dimi Stockhammer und Raffael Steiner stellen in diesem Interview die Machertage vor. Vom 21. bis 24. August 2025 soll es im Städtli Arbeitseinsätze von Freiwilligen in verschiedenen Projekten geben. Dabei geht es ums Miteinander und darum, sich gegenseitig kennenzulernen. Die drei suchen noch nach gemeinnützigen Projekten, die Lust auf Unterstützung haben und nach Menschen, die mithelfen möchten.

Was sind die Machertage und wie seid ihr auf die Idee gekommen, diese ins Leben zu rufen?
Die Idee entstand schon vor ca. zwei Jahren im Team der Wirkstadt und wurde nun mit der Unterstützung von zukunft.bahnhof am Stammtisch wieder aufgenommen.  Da so viel vor Ort passiert und sich immer mehr Leute für Lichtensteig interessieren, haben wir ein Event-Format kreiert, welches ein aktives Mitwirken an diversen Projekten erlaubt und gleichzeitig einen entspannten und abwechslungsreichen Rahmen bietet, um das Städtli und seine Bewohner*innen kennenzulernen. 

Wir organisieren vom 21. bis 24. August ein partizipatives Event, an dem Besucher*innen während zwei Tagen an diversen gemeinnützigen Projekten mitarbeiten können. Ein kleines Rahmenprogramm macht den Arbeitseinsatz zu einem Erlebnis für die Besucher*innen.

Die Projektideen können sehr vielfältig sein. Während dieser zwei Tagen wäre das Ziel, dass etwas Konkretes und Gemeinnütziges entsteht. Die Arbeit muss von Laien unter fachkundiger Anleitung ausgeführt werden können. Auch ein gewisser Erlebnis- oder Lerneffekt dabei wäre toll.

Wir sind jetzt noch auf der Suche nach Projekten. Wer sich für die Idee interessiert, kann sich hier online melden.

Könnte ihr uns kurz erzählen, wer ihr seid und was ihr in Lichtensteig macht?
Martin Hohn: Ich bin erst seit ca. 3 Jahren regelmässig in Lichtensteig. Dies dank unserem Wohnbauprojekt auf dem Areal rund um die Bahnhalle. Als Vorstandsmitglied der Genossenschaft zukunft.bahnhof habe ich das Projekt mit-initiiert und arbeite heute noch Teilzeit für die Stiftung im Bereich impact lab.

Dimi Stockhammer: Ich bin gebürtiger Lichtensteiger, überzeugter Lokalist und glaube an Veränderung vor der eigenen Haustür. Weiter engagiere ich mich in Projekten, welche Gemeinschaften fördern, versuche das Zusammenleben und die dazugehörigen Lebensgewohnheiten und Arbeitsweisen stetig in Frage zu stellen.

Raffael Steiner: Im Jahr 2003 bin ich als 15-jähriger nach Lichtensteig gekommen. Ich lebe und arbeite hier. Seit 2015 bin ich selbst an einem Lichtensteiger Projekt beteiligt. Wir haben den Begegnungsplatz/Stadtpark im Flooz 2015 gegründet. Seit 2018 sind wir ein offizieller Verein, wo ich als einer von vier Mitbegründern den Vorsitz habe. Im Verein bin ich vor allem für die Planung, Abklärungen und die Beschaffung von Sponsorengelder zuständig bin.

Was hat euch dazu inspiriert, euch in unserer Gemeinde zu engagieren?
Martin: Ich habe hier die idealen Voraussetzungen gefunden, um ein innovatives Projekt realisieren zu können, das findet man sonst viel zu selten. Ich bin also sehr glücklich, hier wirken zu können. 

Dimi: Hier werden unkonventionelle Ideen nicht nur belächelt oder bekämpft, hier dürfen sie sich zeigen und entfalten. Hier finde ich dank Familie, übersichtlichem Städtli-Charakter und einer offenen Gemeindeverwaltung die optimalen Bedingungen für meinen ganz eigenen Aktivismus.

Raffael: Ich wollte schon lange etwas Sinnvolles und Gemeinnütziges unserer Heimat zurückgeben. Der Beteiligungsprozess der Gemeinde hat diese Chance ermöglicht. Als Naturliebhaber wollte ich einen Begegnungsplatz schaffen, den es so nirgends gibt und möglichst im Einklang mit der Natur umgesetzt wird. Daraus wurde mittlerweile ein Stadtpark mit verschiedenen Freizeitangeboten.

An welchen Projekten oder Initiativen habt ihr bisher mitgearbeitet und welches liegt euch besonders am Herzen?
Dimi: Mein Herzensprojekt ist das “Ökosystem Lichtensteig”. Darin arbeite ich im Auftrag der Wirkstadt, des Verein Natur Flooz und fürs Stadtufer. Gerne bin ich immer wieder in den vielfältigen Formaten der Gemeinde mit dabei und horche was sonst noch alles entstehen will. 

Raffael: Mein Herzensprojekt ist ganz klar der Verein Natur Flooz mit dem Stadtpark, da habe ich in den letzten 9 Jahren, 100te Stunden meiner Freizeit investiert. Aktuell helfe ich als lokaler Akteure beim Projekt Maker-Days etwas mit.

Was motiviert euch, euch kontinuierlich für die Gemeinschaft einzusetzen?
Martin: Ich denke, es ist elementar für eine funktionierende Gesellschaft, dass sich die Zivilbevölkerung aktiv einbringt und mitgestaltet. Nur so kommen wir gemeinsam weiter.

Raffael: Diesen wunderschönen Platz mit anderen Vereinsmitgliedern und Freunden zu entwickeln, motiviert mich ständig wieder aufs Neue. All diese Projekte wie z.B. der Naturlehrpfad, Volleyballfeld, Bodenschach, Pergola oder die vielen Bäume, die wir gepflanzt haben - da sehe ich eine sinnvolle Betätigung und einen grossen Nutzen für die Gemeinschaft.

Wie hat sich Lichtensteig eurer Meinung nach durch euer und das Engagement anderer verändert?
Raffael: Ich denke, durch das ganze Miteinander, auch unter den verschiedenen Projekten, ist die Lichtensteiger Gemeinschaft weiter zusammengerückt. Dadurch wurden wieder neue Ideen von neuen Leuten umgesetzt, was die Lebensqualität in Lichtensteig spürbar besser gemacht hat. 

Wie stellt ihr euch die Zukunft von Lichtensteig vor? Gibt es spezifische Ziele oder Träume, die ihr für die Gemeinde habt?
Martin: Ich fände es toll, wenn das Stadtufer und zukunft.bahnhof bis 2028 realisiert wären und somit neue Impulse für die ganze Gegend setzen würden.  

Raffael: Es wäre super, wenn sämtliche Projekte ausserhalb von Lichtensteig noch mehr Strahlkraft bekommen und dass all die mit viel Hingabe umgesetzten Projekte noch mehr genutzt werden.

Was wünscht ihr euch für die Zukunft von Lichtensteig? Wie seht ihr eure Rolle dabei?
Martin: Ich wünsche dem Städtli viel Mut, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen und weiterhin innovativ zu bleiben. Ich hoffe in den kommenden Jahren mit den Aktivitäten vom impact lab von zukunft.bahnhof, dazu beitragen zu können. 

Raffael: Ich wünsche mir, dass es auch in Zukunft viele engagierte Leute in Lichtensteig gibt, damit die tollen Projekte auch in Zukunft existieren oder Neue entstehen können.

Programm Machertage
 

Bild: Silke kleine Kalvelage

v.l.n.r. Raffael Steiner, Martin Hohn und Dimi Stockhammer
v.l.n.r. Raffael Steiner, Martin Hohn und Dimi Stockhammer