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Pascal Hüppi - Rückkehr ins Toggenburg

13. März 2023
Ein Zufall hat Pascal Hüppi zurück ins Toggenburg gebracht. Er ist in Gommiswald aufgewachsen, hat die Kanti in Wattwil besucht und ist dann zum Studieren zuerst nach Luzern, dann nach London und später der Liebe wegen nach Berlin gezogen. “Berlin fühlte sich nach London fast schon ruhig an”, lacht Pascal Hüppi. Und nach Berlin kam folgerichtig - Lichtensteig.

“Ich hatte irgendwann genug von der Grossstadt und mir wurde bewusst, dass ich zurück aufs Land und zurück in meine Schweizer Heimat wollte”, erklärt der 30-Jährige. Lichtensteig sticht heraus im Toggenburg, er war überrascht, hier einen so offenen Ort zu finden. Von Wanderungen aus der Kanti Zeit kannte er Lichtensteig schon ein bisschen - allem voran das hübsche Äuli und die Jazztage. Als dann eine wunderschöne Wohnung durch Zufall gerade in Lichtensteig zu haben war, war der Entschluss schnell gefasst und das eine führte zum nächsten. Projekte wie das Stadtufer, das Rathaus für Kultur und den zukunft.bahnhof machen das Städtli für Pascal Hüppi besonders attraktiv. Er selbst hat zunächst Musik und später Philosophie, Filmwissenschaften und Kunstgeschichte studiert und ist nicht nur beruflich sehr an Kultur interessiert. Mit Maura Kressig und Sirkka Ammann ging er gemeinsam in die Kanti. Er erinnert sich noch an einen der ersten Events, den das Rathaus für Kultur in der Kalberhalle veranstaltet hat. Es gab ein Konzert und eine Ausstellung. “Lichtensteig ist super gelegen", findet Pascal Hüppi, “man hat es nicht weit nach St. Gallen und Zürich.” Selbst Mailand, München und Berlin sind mit wenigen Umstiegen mit der Bahn gut zu erreichen. Pascal fasst es so zusammen: “Wir haben - ohne es zu wissen - nach einem Ort wie Lichtensteig gesucht!”

Für den Summer of Pioneers ist Pascal jetzt als Community Manager unterwegs. Er ist die Ansprechperson für die Pionier:innen, die bald nach Lichtensteig zum Probewohnen und ehrenamtlichen Wirken kommen. Er fungiert als Schnittstelle zwischen den Pionier:innen, der Stiftung zukunft.bahnhof und Neulandia, den Erfindern des Formats “Summer of Pioneers”. Der Summer of Pioneers hat bereits mehrmals in Deutschland stattgefunden und kommt dieses Jahr das erste Mal in die Schweiz. Es sollen mehr Start-ups, Selbstständige und Kreative nach Lichtensteig gelockt werden. Wer weiss, vielleicht gefällt es ja dem Einen oder Anderen hier. Pascal Hüppi freut sich, auf diese Weise seinen Teil zum Projekt zukunft.bahnhof beitragen zu können. Gerade läuft der Auswahlprozess und die Zuteilung von Wohnraum, im Mai kommen dann die Pionier:innen nach Lichtensteig. Dann wird es auch die ersten Events und Begegnungsmöglichkeiten geben. Noch sucht Pascal Hüppi nach günstigem Wohnraum für die Gäste. Später wird er dann als Impulsgeber und Moderator fungieren und zwischen den Pionieren und der Lichtensteiger Bevölkerung hin und her hüpfen. Er freut sich schon auf die neuen Menschen und mit ihnen auf die unvorhersehbaren Dinge, die passieren werden. Der Gedanke, eine Community aufzubauen, die sich auf sozial und ökologisch nachhaltige Grundwerte stützt, entspricht den Idealen des jungen Kulturschaffenden.

Kein Wunder also, dass er seit März auch im Stadtufer Team mitwirkt, um dort die kulturelle Identität des Ortes mitzuprägen. "Das Stadtufer hat tolle Räume zu bieten und so kann das sowieso schon bunte Kulturprogramm im Städtli durch eine zusätzliche Nische weiter wachsen.” Der Schlüssel liegt darin, dass Lokale gemeinsam mit Menschen von Aussen etwas auf die Beine stellen”, schätzt er die Lage im Städtli ein. Kollaborationen bieten viel Potential. Initiativen wie die Kulturmeile und das gemeinsame Kulturprogramm, welches in Planung ist, werden sicherlich für alle Institutionen hilfreich sein.

Für Pascal Hüppi persönlich gilt es zuerst einmal in Lichtensteig anzukommen und ein Gefühl für den Ort zu entwickeln, um dann seine Erfahrungen aus dem Kulturbereich zum Guten in die Gemeinde einzubringen. Er selbst hat eine klassische Gesangsausbildung in Luzern und London genossen und hat heute, gemeinsam mit seiner Partnerin Antigoni, ein Atelier im Rathaus für Kultur. Ausserdem verwaltet er den Nachlass des österreichischen Künstlers Karl-Heinz Ströhle und kümmert sich um Ausstellungen in namhaften Häusern wie im Palais Thurn & Taxis in Bregenz, dem Kunsthaus Bregenz und dem Vorarlberger Landesmuseum. Als nächstes wird es im Juni/Juli in der Galerie Maximilian Hutz in Hard eine weitere Einzelausstellung des Wiener Künstlers geben.

Für Lichtensteig wünscht sich Pascal eine noch grössere Aufmerksamkeit über das Toggenburg hinaus. Kultur hat die Kraft zum Wandel!

Foto: Hanes Sturzenegger, Rathaus für Kultur

Pascal Hüppi
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